Englischkurs mit Referee Michael Lowe

Englischkurs mit Referee Michael Lowe

14. August 2018 0 Von Frank Toebs

Zum Saisonauftakt in der Berlin-Liga gab es am Sonntag beim leistungsgerechten 2:2 zwischen BFC Preussen und Türkiyemspor ungewohnte Anweisungen auf dem Preussen-Platz. „Get away, come on“, hielt der britische Schiedsrichter Michael Lowe den Spielern manchmal entgegen. Wer lamentierte, wurde eben „englisch“ behandelt. Besonders in Hälfte zwei, während er vorher manchmal etwas kleinlich „deutsch“ entschieden hatte. So sah es zumindest Trainer Nikolai Klarkowski von den Preussen.

Referee Michael Lowe beim Spiel Preussen-Türkiyem

Referee Michael Lowe und seine Assistenten Ilsan Topsakal (li) und Johann Schwarz (Foto: Toebs)

Ein fliegender Schiedsrichter
Referee Lowe pfiff nämlich sonst auf der Insel und brachte hier jetzt etwas internationales Flair auf den Platz. Das Spiel am Sonntag in Lankwitz war erst seine zweite Verbandsliga-Partie. Sohn Michael tat es seinem Vater nach, der vor Jahren in Berlin als Soldat am Checkpoint Charlie seinen Dienst versah. Nun startet der 31-Jährige am Rande Berlins in Schönefeld für eine Fluggesellschaft als Pilot. „Ich wollte schon lange hierher. Jetzt hat es sich nach Aufenthalten in Norwegen und Portugal endlich ergeben“, erzählt der fliegende Schiri. Dort habe er ebenfalls schon gepfiffen und überall gebe es erwartbare Reaktionen auf die Entscheidungen. In England zum Beispiel spreche der Unparteiische viel öfter mit den Spielern. In Deutschland dagegen würden die Gefoulten oft zum Schauspiel neigen und sie erwarteten bei jedem etwas zu hohen Bein einen Pfiff.
Neue Töne auf Berlins Plätzen
Die Deutschkenntnisse Lowes sind bis jetzt noch nicht so überragend, so dass man als Beteiligter gerne englisch seine Auswechslung ankündigen kann.

Neuer Trainer für Türkiyemspor- Wolfgang Sandhowe

Wolfgang Sandhowe, erst seit kurzem wieder Trainer bei Türkiyemspor (Foto: Toebs)

Gästecoach Wolfgang Sandhowe, erst im letzten Moment für den Aufstiegstrainer Lars Mrosko zum Team gestoßen, wusste sofort Bescheid und verstand sich auch sonst gut mit den drei Unparteiischen: „Ref, we want to change“, rief er akzentfrei Minuten vor Schluss Michael Lowe zu. Man darf auf Lowes zukünftiges Auftreten gespannt sein. Ältere Zuschauer reagierten auf die ihnen nicht vertraute Amtssprache am letzten Sonntag erst einmal mit Zurückhaltung.