Trautmann-Eine Fußball-Legende im Kino

Trautmann-Eine Fußball-Legende im Kino

13. März 2019 0 Von Frank Toebs

Was viele Kriegsgefangene vor und  nach der Deutschen Kapitulation durchlebten, war für Bernd „Bert“ Trautmann ein Glück. Die Zeit nach 1945 in einem englischen „Camp“ für „Prisoners of war“ war, so soll er später gesagt haben, eine Art zweite Geburt gewesen. Vorher mit 17 als Freiwilliger bei den Fallschirmjägern und dem Regime treu, nutze er die Chance zur Besinnung und ging einen neuen Weg.
In einer Biografie von 2013 hieß es nicht zu unrecht: Vom Hitlerjungen zur Englischen Fußball-Legende. Nun ist es ab dem 14. März in Deutschland und im April auch auf der Insel soweit: Trautmann-Eine Fußball-Legende im Kino. Besucher können die Geschichte in einem Spielfilm erleben.
Regisseur Marcus Rosenmüller bemühte sich seit Jahren den Stoff zu verfilmen. Wie üblich war die größte Sorge die Klärung der Finanzierung; während David Kross, der nun in die Rolle des Torwarts von Manchester City schlüpft, schon früh sein Favorit war. Da gab es für Rosenmüller keine Zweifel. Im Spätsommer letztes Jahr schwärmte der Regisseur in einem Interview für die besondere Eignung Kross‘. Dieser habe eine spezielle Art, so einer Figur Leben zu geben. Eine solche Interpretation ließ wohl niemandem der weiteren Bewerber für die Rolle eine Chance.

Marcus Rosenmüller, Regisseur des Films "TRAUTMANN" beim Interview im Stadion an der Alten Försterei (Foto: Toebs)

Marcus Rosenmüller, Regisseur des Films „TRAUTMANN“ beim Interview im Stadion an der Alten Försterei (Foto: Toebs)

Unter den Nebenfiguren ragt besonders John Henshaw hervor, der an der Typenbildung und am Text – laut Rosenmüller – mitwirkte. Hier spielt er einen Trainer und Manager. Zudem ist Henshaw aus Manchester! Als Kind sah er „Traut the Kraut“ im Tor stehen. Besser kann es wohl nicht passen.
Filmkritiker haben die Rolle eines Rabbis, der für die Duldung des verhassten Feindes in der Anfangsphase bei „City“ gesorgt haben soll, bereits für übertrieben gehalten. Es ist aber keine Dokumentation, die hier zu sehen ist.
„Es geht um Heimat, Versöhnung, Liebe, aber eben auch um Fußball“, sagt Rosenmüller. Besonders aufwendig, und damit teuer, seien die Animationen und Einrichtung der Szenen in den Stadien gewesen. Schließlich ist dort die Schlüsselszene zu sehen: Im Cupfinale bricht sich Bert das Genick, spielt dennoch weiter und wird so auf der Insel  zur Legende.
Das Glück blieb ihm auch hier treu, denn um ein Haar wäre er durch diese Verletzung zum Invaliden geworden.

David Kross und ein Fan von Manchester City im Astorkino

David Kross und ein Fan von Manchester City im Astorkino bei der Vorpremiere von „TRAUTMANN“  (Foto: Toebs)

 

Darsteller David Kross mit Besuchern der Vorpremiere des Films "TRAUTMANN" (Foto: Toebs)

Darsteller David Kross im Gespräch bei der Vorpremiere des Films „TRAUTMANN“ (Foto: Toebs)

Zur Vorpremiere am 12. März im Astorkino am Kurfürstendamm verteilte David Kross einige Autogramme und gab erheiternde Statements zu seiner viermonatigen Vorbereitung mit einem Privat-Trainer. Fußball hatte er vorher schon gespielt; nun aber als Torwart waren schon einige „Panthersprünge“ nötig, die im intensiven Training erst eingeübt werden mussten.